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Subjektives und Spekulatives

Roode Awakening

Mittwoch 19 Oktober 2011 - Filed under Kommentare

Am Sonntag fand mit Bound for Glory der vermeintlich wichtigste PPV von TNA statt. Lange hatte man auf diesen Abend hingearbeitet. Über Monate lief die Bound-for-Glory-Series, um einen Herausforderer für den World-Titlezu ermitteln. Die Idee war klasse: mehrere Teilnehmer kämpften bei allen Arten von Shows gegeneinander, um Punkte für den Tabellenstand zu erringen. Am Ende gab es sogar einen Finalkampf zwischen Bobby Roode und Bully Ray, den der Kanadier für sich entscheiden konnte. Besonders toll fand ich, dass durch die Bound-for-Glory-Series die Houseshows aufgewertet wurden. Es wurden nicht jeden Abend dieselben Kämpfe ausgetragen, sondern jede Nacht hatte ihre individuelle Note. Die Nachricht an die Besucher ist eine schöne: euer Abend ist wichtig, was hier passiert findet ihr im Internet und in den TV Sendungen wieder. So verleiht man dem einzelnen Abend und der gesamten Serie Bedeutung und schafft Kundenbindung.

Und dann macht man alles an einem Abend zunichte.

Eigentlich war jedem Beteiligten klar, wie der Abend laufen müsste. In einem spannenden und dramatischen Match hätte Bobby Roode gegen Kurt Angle gewinnen müssen. Nur so hätte man die Bedeutung und die Ernsthaftigkeit der Ereignisse der vergangenen Monate aufrechterhalten und unterstreichen können. Die Niederlage schadete nicht nur Bobby Roode, sondern vor allen Dingen der Glaubwürdigkeit von und dem Vertrauen in TNA. Booking ist eigentlich sehr einfach: man baut über einen gewissen Zeitraum eine Fehde auf, lässt sie bei einem PPV gipfeln und erfüllt am Ende die Erwartungen des Publikums.

Man liest in diesen Tagen viel, dass Hulk Hogan in die treibende Kraft hinter dieser Entscheidung gewesen sei. Das mag stimmen oder nicht, aber so oder so erinnert es fatal an die Fehler der WCW. Dort ließ man auch viele Chancen ungenutzt, neue Gesichter zu etablieren. Auffällig ist doch einmal mehr, dass die Hauptsegmente des Abends nicht von eigenen Gewächsen geprägt waren. In den letzten beiden Kämpfen des Abends waren mit Hogan, Sting und Kurt Angle drei Fremdeinkäufe im Ring. Davor hatten Jeff Hardy und Jeff Jarrett ein Interviewsegment – beide machten sich außerhalb von TNA einen Namen. Und am Ende verlor das Eigengewächs auch noch..

ACHTUNG: SPOILER-ALARM

Dem Ganzen wird aber noch die Krone aufgesetzt: Nicht nur, dass man an einem Abend monatelanger Vorarbeit zunichte macht, nein, bei den nächsten TV-Aufnahmen wurde aus dem Nichts James Storm neuer Champion. Ich habe nichts gegen überraschende Wendungen. Sie sind für gute Unterhaltung notwendig, aber es gibt Momente, in denen die Straßen keine Kurven mehr haben, sondern einfach gerade ausführen. Sonntag Nacht war ein solcher Moment, doch TNA hat ihn verpennt und ist weiter Kurven gefahren.

Das wird ein böses Erwachen geben.

2011-10-19  »  marcus

Talkback

  1. marcus
    19 Oktober 2011 @ 10:55

    Ich habe bei diesem Artikel mal mit Spracherkennung gearbeitet. Sollte ich bei der Korrektur Fehler übersehen haben, bitte ich das zu entschuldigen. Besonders die vielen englischen Namen machten der Software arg zu schaffen. So wurde aus Hulk Hogan bezeichnenderweise „halb hoch“.